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Selbstfürsorge im Elternsein ... wenn guter Rat nicht teuer ist!

„Selbstfürsorge? Wann genau sollte ich denn das bitteschön auch noch tun?“ 

So oder so ähnlich denken viele Eltern im Familienalltag. Dann klingt Selbstfürsorge nicht nach Einladung, sich etwas Gutes zu tun, sondern teasert eher das schlechte Gewissen. Doch Selbstfürsorge ist kein weiterer Baustein auf dem Optimierungsweg zur besten Version von Dir selbst!

 

Lass uns mal kurz mit Missverständnissen aufräumen! 

Selbstfürsorge sollte sich niemals wie ein „… und das auch noch??“ in Deinem sowieso schon vollen Familienalltag anfühlen! Selbstfürsorge hat auch sehr wenig mit „Zeit“ zu tun und ist erst recht kein Luxusthema, das sich nur sehr wenige leisten können.

Selbstfürsorge ist einzig und allein eine innere Haltung! Und zwar Deine eigene Haltung Dir selbst gegenüber: Dein liebevoller Blick auf Dich bei Deinem Streben nach einem guten Leben in Verbindung mit Deiner liebenswerten Unvollkommenheit. 

 

Wie wäre es denn, wenn Du Selbstfürsorge einfach mal als Deine wohlwollende, schützende Hand über Dich selbst betrachten würdest. Vielleicht kannst Du Dir dabei auch vorstellen, dass es einen Anteil in Dir gibt, der einfach von Herzen möchte, dass es Dir gut geht. Und zwar immer und zu jeder Zeit. Egal, was Du machst oder was auf Deiner Agenda steht, egal wieviel Du leistet und auch unabhängig davon, wie gut Du performst oder wie gut Dir etwas gelingt. 

 

Die größten Energieräuber

… sind meist nämlich nicht unsere vielen Termine, die vor uns liegenden Aufgaben oder wer alles schon wieder was von uns will. Das, was uns am meisten Kraft kostet, ist unser Streben nach dem Perfekten (dazu gehört natürlich auch die Suche nach der perfekten Muße-Gestaltung für eine perfekte Work-Life-Balance) und unser daraus folgendes schlechtes Gewissen uns und anderen gegenüber, weil wir in diesem Abgleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit zwangsläufig nur scheitern können!

 

Selbstfürsorge leicht gemacht

Wie kannst Du also wieder mehr von der Lebensenergie in Dir zum Fließen bringen, die Dir ein Gefühl von Kraft und Energie, ja vielleicht sogar von guter Laune und Lebendigkeit verleiht? 

 

1.    Höre auf zu kämpfen! Du brauchst weder für Dich bzw. Deine Bedürfnisse kämpfen noch dagegen ankämpfen. Schau hingegen doch einmal ganz genau hin, welche Einladung eine ganz bestimmte Situation für ein ganz bestimmtes Bedürfnis in Dir bereithält. Und dann greife nach Herzenslust zu! 

 

2.   Vergleiche Dich nicht mit anderen! Hole Dir gerne Anregungen und Ideen, das ist aber dann auch schon alles. Denn wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, weißt Du meist ganz genau, was DU brauchst und was DIR guttut. Und dann schau nach der nächstbesten Gelegenheit, in der Du genau dem Bedürfnis nachgehst, das gerade am lautesten zu Dir spricht.

 

3.   Bewerte Dich nicht! Es gibt kein „gut oder schlecht“ hinsichtlich Deiner Selbstfürsorge: das Einzige, woran Du erkennen kannst, ob etwas für Dich passend ist, ist Dein eigenes Wohlbefinden. Selbstfürsorge ist, wenn es Dir bei etwas oder mit jemandem gut geht.

 

4.   Der Moment zählt! Genussfähigkeit und Hingabe sind ein absoluter Garant für mehr Wohlergehen. Der bekannteste unter den Glücksforschern, Mihály Czíkszentmihályi, spricht auch von einem Flow-Gefühl, wenn wir ganz im Hier und Jetzt sind und mit einer Situation förmlich verschmelzen.

 

5.   Sammle Alltagsperlen! Es sind die vielen Kleinigkeiten, die letztlich zählen. Wenn Du Dir immer wieder im Tag verteilt kleine Mikropausen einbaust, bist Du am Ende des Tages viel weniger erschöpft, weil Du Dich ja zwischendurch immer wieder mit Energie versorgst. Das kann ein Powernapping genauso wie die 5 Minuten Auszeit nur mit Dir selbst sein, das kann die Tasse Tee in Ruhe oder ein tolles Gespräch mit Deiner besten Freundin sein, das kann ein gutes Mittagessen genauso wie die viertel Stunde lesen sein. Und wenn Du heute keine Zeit für solche Dinge hast? Dann gehst Du vielleicht gerade einem Deiner anderen Bedürfnisse nach: dem beschäftigt-sein, des gefragt-seins, Deiner Schaffenskraft oder Deines Auspowerns. Denn schließlich sind das ja auch Bedürfnisse, die immer wieder zum Zug kommen wollen!

 

Was Du also ab sofort tun darfst, ist in den jeweiligen Moment ganz bewusst einzutauchen. Denn letztlich hält jeder einzelnen auch immer eine Einladung zur Selbstfürsorge für Dich bereit – und Du darfst sie mit absolut gutem Gewissen annehmen!

 

Herzliche Grüße,

Deine Corinna

 

P.S.: Noch mehr Inspiration zum Thema Selbstfürsorge für Eltern im Familienalltag findest Du übrigens in meinem Expert*innen-Talk mit Eva-Maria Prokop, Coach für angewandte positive Psychologie, im Instagram-Live diesen Monat sowie in ihrem Buch "Burnout für Fortgeschrittene", das ich Dir schon allein aufgrund der vielen hilfreichen Übungen absolut empfehlen kann.

 

 

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