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"Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten"

Es ist kaum zu übersehen, denn auf so gut wie allen Werbe-Anzeigen blinken uns wieder die Herzen entgegen. Und spätestens dann wissen wir, dass es Februar ist und der Valentinstag unmittelbar vor der Tür steht. 

 

Und so bietet sich der Februar mit diesem „Fest der Liebenden“ in der Mitte des Monats förmlich dazu an, uns in diesem Monat einmal dem „Paar-Sein“ zuzuwenden.

 

Ist es eigentlich ein Qualitätskriterium, wenn Partnerschaften lange, vielleicht sogar jahrzehntelang halten? Haben diese Paare die ewige Liebesformel geknackt oder sind sie einfach nur verdammt leidensfähig? Wie ist Deine eigene Erfahrung und somit Deine eigene Einschätzung dazu?

 

Eigentlich ist schon allein die Beschreibung „Paar SEIN“ etwas irreführend, denn ein „Seins-zustand“ suggeriert uns ja gleichzeitig einen Status quo. Status quo würde aber bedeuten, dass ein gegenwärtiger Zustand dauerhaft anhält, dass er gleichbleibend ist. Und Du wirst sicherlich auch die Erfahrung gemacht haben, dass es in einer Beziehung alles andere als gleichbleibend ist, sondern meist viele verschiedene Seins-Zustände stattfinden. 

 

Und das ist auch gut so, denn das Leben an sich ist ja eben genau so. Und wenn etwas lebendig bleiben soll, braucht es Vitalität und Variabilität, auch hinsichtlich zeitweise unterschiedlicher Emotionen zwischen den Partnern. 

 

Warum aber bleiben die einen Paare zusammen, während die anderen im Laufe der Zeit feststellen, dass ein gemeinsamer Lebensweg nicht mehr möglich ist?

 

Nun, so einfach ist diese Frage gar nicht zu beantworten, denn schließlich gibt es immer eine Vielzahl an Gründen für den einen oder den anderen Lebensweg. Und so unterschiedlich Menschen auch sind, so unterschiedlich ist letztendlich auch der Verlauf ihrer Beziehungen.

 

Doch da demnächst Valentinstag ist, schauen wir uns heute mal die Möglichkeiten an, wie eine Partnerschaft auch auf Dauer gelingen kann, als freudvoll für beide Partner erlebt wird und somit lebendig bleibt. 

 

Lass uns zunächst einmal eine Anleihe aus der Physik machen, bei der es im zweiten thermischen Gesetz heißt „schlechter wird es von allein“. Und dieses universelle Gesetz, du kannst es mal im Kopf durchgehen, betrifft viele Bereiche und auch eben die Partnerschaft.

 

Wenn wir uns in unserer Beziehung schön gemütlich einrichten, den Partner mit „ist ja eh da“ zur Kenntnis nehmen oder uns auf Dauer– weil wir uns ja vermeintlich nach Jahren längst kennen – für die Meinung, Hobbies, Wichtigkeiten unseres Partners gar nicht mehr richtig interessieren, dann liegt es auf der Hand, wohin sich diese Beziehung im Laufe der Zeit entwickeln wird.

 

Gerade wenn Paare gleichzeitig auch Eltern sind, laufen sie immer ein wenig Gefahr, sich vom Alltags-Strudel so vereinnahmen zu lassen, dass sie ihrer gemeinsamen Liebe immer weniger Aufmerksamkeit schenken. Man weiß dann den anderen durchaus zu schätzen und weiß, was man an ihm/ an ihr hat, doch dieses zarte Band, das Paare auch als Liebende zusammenhält, ist dann immer weniger zu spüren.

 

Dieser institutionalisierte Valentinstag, mag man von ihm nun halten, was man will, bringt uns daher eine superwichtige Botschaft in unseren Alltag zurück!

 

„Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten“ ist damals schon dem Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) klar gewesen. 

 

So sind es eben nicht die großen, seltenen Ereignisse, die für eine glückliche Partnerschaft ausschlaggebend sind, sondern die liebenswürdigen kleinen Gesten zwischendurch. Schöne Momente auch im Alltag immer wieder miteinander zu haben, ist letztlich das, was uns mit unseren Liebsten verbindet. 

 

Kennst Du das Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ von Gary Chapman? Für den amerikanischen Paar- und Beziehungsberater gibt es fünf verschiedene Beziehungssprachen, die für ein „sich geliebt fühlen“ in Partnerschaften verantwortlich sind. 

 

Laut ihm ist die Art und Weise, dem anderen zu zeigen, dass man ihn liebt, eine Sprache. Unglücklicherweise kann diese dann zu einer Fremdsprache werden, wenn Partner verschiedene Sprachen sprechen, also auf unterschiedlichen Wegen dem anderen zeigen, dass sie ihn lieben.

 

Wenn wir einander verstehen wollen, ist es daher wichtig zu erkennen, wie wir unsere Liebe zeigen. Dann bekommen wir auch mit, wie der Partner seine Liebe uns gegenüber zeigt – und auch umgekehrt. Diese fünf Sprachen der Liebe zeigen sich darin, dem anderen Anerkennung gegenüber zeigen, sich bewusst Zeit für Zweisamkeit nehmen, nach dem Motto „kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ dem anderen hin und wieder etwas schenken, das von Herzen kommt, hilfsbereit einander gegenüber sein und Zärtlichkeiten austauschen.

 

Und unabhängig davon, ob du in zwei Wochen nun Valentinstag feierst oder nicht, wünsche ich Dir ganz viel Wieder-Entdeckungsfreude in Deinem Alltag und Deiner Beziehung. Denn letztlich wollen wir doch vor allem eins: in einer glücklichen Beziehung leben und diesen Anfangszauber, der uns damals zusammengebracht hat, auch im Alltag immer wieder spüren.

 

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende,

Deine Corinna

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Teresa (Dienstag, 08 Februar 2022 00:02)

    Wie immer, wunderbar geschrieben! Witzigerweise ist das Buch seit Jahren unangerührt in unserem Bücherregal, vielleicht sollte es doch mal rausholen�.
    Ich freue mich auf deinen nächsten Artikel!

  • #2

    Susanne (Geschenke made for Mama) (Donnerstag, 17 Februar 2022 16:52)

    Sehr schön geschrieben! Mein Learning: Sie mehr auf das konzentrieren, was an gemeinsamer Sprache noch da ist, anstatt immer nur das zu bemäkeln, was fehlt ... Liebe Grüße!