Zugegebenermaßen ist das mit dem "Vertrauen", besonders im Moment, keine ganz so einfache Sache...
Doch wenn wir in gesunden, tragfähigen Beziehungen inner- und außerhalb unserer Familie leben wollen und an Körper, Geist und Seele gesund bleiben oder wieder werden wollen, führt weiterhin kein Weg daran vorbei.
Was hat Vertrauen denn damit zu tun?
Du kennst das bestimmt aus Deinem Alltag, dieses ständige Pendeln zwischen dem, was auf Dich einströmt und wem Du alles gerecht werden sollst und Deiner Einschätzung, dass etwas klappen könnte oder eben nicht.
Am besten geht es uns natürlich, wenn die Dinge uns so von der Hand gehen, wie wir uns das vorstellen. Dann fühlen wir uns motiviert und spüren genügend Selbstvertrauen in uns.
Doch wir kommen im Leben aber auch immer wieder in Situationen, die uns überfordern, in denen wir enttäuscht, erschöpft oder ratlos sind. In denen wir uns noch so sehr anstrengen können, ohne dass wir das Gefühl haben, dass sich Dinge zum Besseren wenden.
Das ist für uns chronischer Stress, der uns auf Dauer nicht nur mental, sondern auch körperlich schwächt. In Zeiten der Krise also nicht mal ansatzweise zu gebrauchen.
Was wir aber hingegen sehr gut gebrauchen können, ist eine Idee davon, wie wir aus den gefühlten Endlos-Schleifen aussteigen und zu unserem inneren Gleichgewicht zurückkehren können.
Und daher möchte ich Dich heute mit der Idee der Salutogenese bekannt machen, bei der es um die Entwicklung und Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden geht.
Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky hat in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass Vertrauen die Grundlage jeglicher (Krankheits-) Bewältigung darstellt. Und dieses Vertrauen ist zunächst das Vertrauen in uns selbst, in unser Können und unsere Ressourcen. Denn nur, wenn wir uns selbst Vertrauen schenken, können wir auch anderen und dem Lebensfluss an sich vertrauen.
Der Weg ins Vertrauen führt durch unsere Zweifel hindurch
Heißt das nun, dass wir alles dem Widersprechende in und um uns herum ausblenden oder kleinreden und nur positives Denken betreiben sollen? Nein, natürlich nicht.
Deine Sorgen und Zweifel haben genauso ihre Berechtigung. Natürlich darfst und sollst Du sie daher auch anerkennen, in sie hineinspüren und sie in Dir wirken lassen. Doch Du solltest nicht in ihnen stecken bleiben!
Der nächste Schritt in Richtung Vertrauen ist dann nämlich die Frage, was Du genau in dieser Situation tun kannst, damit es Dir im Hier und Jetzt wieder etwas besser geht und Du mehr innere Sicherheit spüren kannst.
Manchmal ist es das Wiedererinnern von Situationen, die Du in Deinem Leben schon erfolgreich gemeistert hast. Was hat Dir damals geholfen? Was hast Du in dieser Zeit über Dich gelernt? Welche Fähigkeiten hast Du dadurch hinzugewonnen?
Ein anderes Mal ist das vielleicht ein ermutigendes Gespräch mit den Menschen, die sich für Dich als vertrauenswürdig erwiesen haben, mit denen Du gerne Zeit verbringst und mit denen Ihr Euch gegenseitig immer wieder neue Zuversicht schenkt.
Und manchmal ist es auch die kleine Pause zwischendurch, bewusst zu entspannen, tief ein- und auszuatmen oder Dir einen kleinen Genussmoment zu gönnen, weil Du Dir und Deinen Bedürfnissen vertrauen darfst und tief in Deinem Herzen genau weisst, was Dir guttut.
Jetzt ist die Zeit…
Vertrauen ist ja im Grunde genommen das Gefühl, sich im Leben geborgen zu wissen.
Und wenn eine Jahreszeit dies verkörpert, so ist es doch besonders die Advents- und Weihnachtszeit. Denn gerade diese Zeit lädt uns jedes Jahr aufs Neue dazu ein, einen Gang zurückzuschalten und uns bewusst den Dingen zuzuwenden, die uns guttun.
Und nicht selten kommen dabei Erinnerungen auf, die mit diesen guten Gefühlen wie Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit verknüpft sind. Und so kannst Du gewiss sein, auch wenn Du genau diese im Verlauf des Jahres nicht immer so deutlich spürst, sie dennoch in Dir vorhanden sind und Du sie fühlen kannst, sobald Du dies zulässt.
Das ist doch eigentlich total interessant: mit unseren ganz eigenen, persönlichen inneren Bilder und Vorstellungen erschaffen wir uns genau die Atmosphäre, die wir erleben wollen!
In der Adventszeit gelingt uns das oft wie ganz von selbst, weil wir diese besondere Jahreszeit mit unseren Erinnerungen und Erlebnissen, mit unseren kreativen Ideen und Anreizen von außen ganz bewusst verknüpfen und es uns als selbstverständlich erscheint, ein wenig Vorweihnachtszauber in unsere Familien zu streuen.
Mit all unseren anderen inneren Showrooms in unserem normalen Alltag läuft es aber nach genau dem gleichen – sonst aber doch eher unbewussten – Muster: das, was wir im Außen erleben wollen, dürfen wir als ersten Schritt in uns selbst wahrnehmen und wachsen lassen.
Wenn Du im Leben also wieder mehr Vertrauen, Empathie, Wertschätzung, Zusammenhalt, Ruhe usw. erfahren möchtest, was wäre dann Deine Schlussfolgerung?
In diesem Sinne wünsche ich Dir und Deinen Lieben eine schöne Advents- und Vorweihnachtszeit,
herzliche Grüße,
Deine Corinna
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